Neusser Hoenesse – die Blumenhörner von Neuss
- Redaktion

- 17. Dez. 2022
- 2 Min. Lesezeit


Neuss, NRW: Wenn das Neusser Bürger-Schützenfest gefeiert wird, verwandelt sich die Innenstadt in eine Bühne der Tradition. Mehr als 7.500 Schützen ziehen dann durch die Straßen – doch ein Höhepunkt sticht besonders heraus: die Blumenhörner der Hoenesse. Mit ihren prachtvoll geschmückten Hörnern sorgen sie für ein Meer aus Farben, Düften und Emotionen. Wer einmal an der Zugstrecke gestanden hat, vergisst diesen Anblick nicht.
Rund 100 Hörner werden jedes Jahr gestaltet, jedes ein Einzelstück. Kein Horn gleicht dem anderen, und doch bilden sie zusammen ein einzigartiges Gesamtbild, das zum Markenzeichen des Neusser Schützenfestes geworden ist.
Wie alles begann
Die Tradition der Blumenhörner geht auf die 1950er-Jahre zurück. Damals war ein Schützenkönig selbst Hoeneß im Jägerkorps. Als Überraschung organisierten seine Kameraden einen gemeinsamen Aufmarsch aller Hörner – daraus wurde eine feste Tradition, die bis heute lebt.
Gestaltung mit Fantasie
Jeder Jägerzug bestimmt selbst, wie sein Horn aussieht. Manche setzen auf bunte Vielfalt, andere auf elegante Schlichtheit. Besonders beliebt sind die Neusser Stadtfarben Rot und Weiß. Floristen aus Neuss und Umgebung gestalten die Hörner, für sie ist jedes Werk auch eine kleine Visitenkarte.
Ein schweres Amt
Ein Horn wiegt rund 20 Kilogramm. Mit Metall, Gestell, Blumenschmuck und Wasserschwamm ist es eine echte Herausforderung. Die Hoenesse marschieren damit mehrere Tage lang – oft über 50 Kilometer insgesamt. Konzentration und Fitness sind Pflicht.
Blumen als Dankeschön
Am Ende des Festes werden die großen Blumengebinde in kleine Sträuße zerlegt. Diese werden an die Frauen, Schwestern und Mütter der Schützen verteilt – als Dank für Unterstützung und Mithilfe.

Einzigartige Parade
Höhepunkt ist der gemeinsame Aufmarsch aller Hoenesse bei der Königsparade. Zwischen den Hörnern bleibt Abstand, sodass jedes einzeln bestaunt werden kann. Zusammen entsteht ein farbenfrohes Bild, das Besucher an den Kölner Karneval erinnert.
Zum Abschluss der Radiosendung erklang der **Graf-Waldersee-Marsch („Tochter Zion“) – ein Stück, das in Neuss nicht fehlen darf.
Im Videointerview: René Matzner (Major und 1. Vorsitzender des Neusser Jägerkorps von 1823) sowie Matthias Kordes (Hoeneß im Jägerzug Enzian)
Fotos: Neusser Jägerkorps von 1823
Weitere Infos: Neusser Jägerkorps
Im Radio: 17.12.2022, Ems-Vechte-Welle







