Wie Manuela Stahl das Schützenfest rettete
- Redaktion

- 21. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Aug.

Vörden, Landkreis Vechta: Beim Schützenverein Vörden e. V. von 1630 drohte das Schützenfest 2023 buchstäblich in letzter Minute zu scheitern. Der Grund: Bis zum späten Abend des Pfingstsonntags hatte sich kein Kandidat für das Königsschießen gefunden. Ohne König – so die klare Regel im Verein – kann kein Schützenfest stattfinden.
In dieser Situation fasste Manuela Stahl, Kompanieführerin der Damenkompanie, einen spontanen Entschluss: Sie wollte antreten – allerdings nur unter der Bedingung, dass der gesamte Thron aus Frauen bestehen würde. Ihre Kameradinnen waren sofort begeistert, niemand sagte Nein. So entstand erstmals in der Vereinsgeschichte ein reiner Frauenthron mit insgesamt 14 Damen.
Positive Resonanz und Ausblick auf 2024
Die Reaktionen aus den befreundeten Schützenvereinen und der Nachbarschaft waren überwältigend. Präsident Manuel Schmereim berichtet von zahlreichen Glückwünschen und viel Respekt für diesen Schritt. Sogar am Tag der Krönung erhielt er unzählige positive Nachrichten. Für Königin Manuela ist es ein stolzes Gefühl, als erste Frau den Thron des Vereins zu besteigen – auch wenn das große Medieninteresse für sie ungewohnt ist.
Für das kommende Schützenjahr sind viele Termine geplant – vom Damentag in Vörden bis zu Schützenbällen in der Region. Präsident Schmereim wünscht sich für die Zukunft vor allem mehr Beteiligung am Adlerschießen und, dass die Vereinsmitglieder nicht nur an der Theke, sondern auch aktiv beim Schießen präsent sind.
Mit der Entscheidung von Manuela Stahl wurde nicht nur das Schützenfest 2023 gerettet, sondern auch ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Die 393-jährige Tradition konnte so fortgeführt werden – und das mit einem Thron, der für Gesprächsstoff sorgt und beim nächsten Fest garantiert im Mittelpunkt steht.
Rückblickend zeigt diese Geschichte, wie wichtig Mut, Zusammenhalt und schnelle Entscheidungen im Vereinsleben sind. Was als Notlösung begann, entwickelte sich zu einem starken Zeichen für Offenheit und gelebte Gemeinschaft – und machte deutlich, dass das Schützenwesen auch von neuen Wegen und besonderen Momenten lebt.
Im Radio: 22.07.2023, Ems-Vechte-Welle



