Wie ein Handyvideo die Schützenfestszene aufmischte
- Redaktion
- 19. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Lipperode, NRW: Alles begann im Sommer 2016 während der Fußball-Europameisterschaft. Überall hallten die Fangesänge der irischen Fans, die den Dance-Hit „Freed from Desire“ (Gala, 1996) neu belebten. Genau diese Melodie brachte die Jungschützen aus Lipperode auf eine Idee: Warum nicht einen eigenen Text für unser Schützenfest schreiben?
Sie setzten sich zusammen und dichteten – heraus kam der Refrain, der bis heute in den Festzelten erklingt: „Schützenfest feiern, jedes Jahr drei Tage lang.“
Zur Probe traf man sich in einem alten Saal, stellte sich an lange Tische und begann fast wie in Gebetsstellung zu singen. Erst leise, dann immer lauter, bis am Ende der ganze Tisch ausrastete, Fäuste in die Luft gingen und auf die Tische getrommelt wurde.
Eine einfache Handyaufnahme dieser Probe veränderte alles: Das Video landete im Netz, ging viral und erreichte innerhalb kürzester Zeit Millionen Aufrufe. Schon wenige Tage später nahmen Partybands den neuen Text in ihr Repertoire auf.
Die Botschaft des Textes
Der Song war ursprünglich als Thekengesang gedacht – einfach, laut und zum Mitsingen. Doch die Worte tragen eine klare Botschaft:👉 Es ist egal, wo und mit wem man feiert – Hauptsache, alle feiern gemeinsam.
Daher auch die bekannte Zeile: „Scheißegal, wo und mit wem wir an der Theke stehen.“Damit sind bewusst alle eingeschlossen: jung und alt, Männer und Frauen, sogar divers. Es geht um Gemeinschaft und Zusammenhalt – das, was ein Schützenfest ausmacht.
Tim erinnerte sich im Interview außerdem daran, dass manche Teile des Textes sogar spontan im Tonstudio entstanden sind, damit das Lied die passende Länge bekommt.
So wurde aus einer spontanen Idee ein moderner Schützenfest-Hit, der heute in Festzelten im ganzen Land angestimmt wird – von Lipperode über das Emsland bis hin zur Grafschaft Bentheim.
| Im Interview: Tim Paradine und Philip Knaup
| Im Radio: 09.11.2024, Ems-Vechte-Welle
