Bundeskönigin hilft „Schattentöchtern“
- Redaktion

- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Kreis Neuwied. Die Schattenseiten des Lebens liegen oftmals im Dunkeln und bleiben der Gesellschaft verborgen. In diesen traurigen Bereich fällt auch das Thema Zwangsprostitution, das vom Projekt Schattentöchter aus Neuwied in das Licht der Öffentlichkeit gebracht wird. Unterstützung erfährt dieses Anliegen jetzt von der 1. Bundeskönigin Andrea Reiprich und ihrem Prinzgemahl Thomas Herschbach. Beide haben im Jahr 2022 ihr Benefizformat „Frauen in Not“ ins Leben gerufen, dessen Fokus in den kommenden Monaten auf Spendensammlungen zugunsten der Schattentöchter gerichtet ist.

Unterstützung durch das Bundeskönigspaar
„Nach der Caritas Interventionsstelle, dem Verein Utamara´ und dem Bethelzentrum haben wir mit den Schattentöchtern´ eine weitere Einrichtung gefunden, deren Engagement unserer Intention entspricht“, erläutert Andrea Reiprich. Neben der inhaltlichen Ausrichtung gibt es ebenfalls eine geographische Säule im Projekt des Bundeskönigspaares im Unruhestand: Die Gelder sollen in Einrichtungen im Landkreis Neuwied fließen.
Die Arbeit der „Schattentöchter“
Das Projekt von Andrea Reiprich und Thomas Herschbach hat sich über die Amtszeit hinaus als erfolgreich erwiesen: Eine Vielzahl von Frauen, Männern und auch Schützenvereinen hat die Wohltätigkeitsaktion unterstützt. Nun also die Schattentöchter: „Seit 2017 betreiben wir ein Projekt, das sich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution einsetzt. Dabei leisten wir Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit, begleiten und unterstützen Betroffene beim Ausstieg und leisten Präventivarbeit, um Frauen davor zu schützen, in die Prostitution zu gelangen“, erklärt die 1. Vorsitzende Bettina Kneisler.
Menschenhandel auch vor der Haustür
Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung finden nicht nur in weit entfernten Ländern statt, sondern auch in Deutschland – nicht von ungefähr wird die Bundesrepublik als das „Bordell Europas“ bezeichnet. Laut Experten ist mindestens jede zweite Frau in der Prostitution Zwangsprostituierte. Oft bleiben sie unsichtbar: Frauen, die aus Familien mit falschen Versprechungen herausgerissen wurden, häufig durch die perfide „Loverboy-Methode“.
Hilfe und Prävention
„Wir kämpfen gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und helfen ihnen in die Freiheit und in ein neues Leben, indem wir auch zum Aufbau stabiler Beziehungen außerhalb des Milieus beitragen“, erklärt Projekt-Mitarbeiterin Anna Sindhu. Die Schattentöchter setzen dabei auch auf Prävention und Aufklärung durch Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit.
Positive Signale im Landkreis
„Wir hoffen, dass unser Anliegen auch mit unserem neuen Spendenziel eine starke Resonanz findet“, sagt Andrea Reiprich. Sie freut sich zudem über aktuelle Entwicklungen im Landkreis Neuwied: „Dass es federführend dem Kreis mit Landrat Achim Hallerbach und der Gleichstellungsbeauftragten Daniela Kiefer gelungen ist, einen eigenen Frauennotruf und zudem ein Frauenhaus in unseren Landkreis zu bekommen, ist ein ermutigendes Zeichen, dass Frauen in Not nicht alleine gelassen werden.“
Quelle: Bundeskönigin Andrea Reiprich / Thomas Herschbach



